Visuell oder fotografisch "beobachten"?
Erstmals durch ein Teleskop habe ich im Sommer 2003 geschaut. Zum ersten mal seit 36 Jahren sah ich die Bodenstrukturen und die Südpolkappe des Planeten Mars. Begeisterung! Wer hätte sich vorstellen können, das die Himmelsbeobachtung mit einem Teleskop so spannend und zugleich so entspannend werden kann. Danach hat mich der Öffnungsfieber gepackt, denn mit steigender Öffnung, stieg die Anzahl der Details durch das Okular. Durch größere Teleskope konnte man einfach mehr sehen, denn "Hubraum sei durch nichts zu ersetzen"!
Fetter is better ?
Auf der Suche nach Lichtsammelvermögen, Farbe und noch mehr Sternen stellte ich nach einem Jahr visueller Beobachtung fest, dass auch eine steigende Öffnung keine wirkliche Lösung für mich wäre, denn sie wäre mit der Seeing-, Platz- und Nachführproblematik verbunden. Sterne gucken war zwar schön aber noch mehr Sterne knipsen schien mir noch schöner. Ich wollte etwas an meinem Beobachtungskonzept verbessern, um noch tiefer in den farbigen Weltraum "gucken" zu können. Ich fing mit der Astrofotografie an. Damit würde ich meine Beobachtungsergebnisse in den nachfolgenden Tagen nochmals studieren und -das wichtigste überhaupt- mit anderen Leuten teilen können. Die visuelle Beobachtung konnte ich jedoch nicht aufgeben. Ich stellte immer wieder fest, das der direkte Anblick eines Objektes am Okular einen ganz besonderen emotionalen Reiz hatte. Obwohl das Objekt im Foto farbiger, struktur- und detailreicher erschien.
Das Hobby im Hobby: Astrofotografie!
Sterne zu fotografieren ist keine einfache Sache. Spontanität, Leichtigkeit und schnelle Zielerreichung sind leider Fremdwörter in dieser Disziplin. Bis man sein erstes gelungenes Astrofoto erschaffen hat, können u.U. Jahre vergehen. Das sind Jahre des Kampfes gegen die fehlenden Kenntnisse, das unpassende Equipment, die Schlafmängel und nicht zuletzt gegen das Pech. Das sind Jahre der Qual aber auch der Freude, denn man kann die Verbesserung im Laufe der Zeit spüren und man wird dadurch motiviert.
Bei der Astrofotografie kann man eben nicht von „A“ nach “C“ springen, ohne vorher auf „B“ gewesen zu sein. Die Anzahl und die Komplexität der Parameter, die für so ein gelungenes Foto erforderlich sind, machen dies unmöglich. Man muss jede Schraube selber drehen, Pech und Freude live miterleben. Die Zeitinvestition des Astrofotografs ist enorm. Faktoren wie z.B. seine Geduld, sein Willen und seine Ausdauer werden oft unter Probe gestellt. Erfolg und Versagen liegen eng beieinander. Die Belohnung ist aber groß. Zur Belohnung gehören farbige Aufnahmen von Himmelsregionen, die in ihrer Pracht und Ästhetik jedes visuelle Erlebnis in den Schatten stellen. Das sind Beweise für die Existenz ferner Welten, deren Schönheit auf Erden ihresgleichen sucht.
Gucken oder knipsen?
Ich mache beides. Kein Astrofoto dieser Welt kann Ihnen die Gefühle des direkten Anblicks durch ein Okular vermitteln ..und.. kein Okular dieser Welt wird Ihnen jemals die Ästhetik und Struktur eines guten Astrofotos hergeben.
Als Hobby-Astrofotograf und Sterngucker freue ich mich einige dieser magischen Welten Ihnen auf Fotos zu präsentieren, damit ich mit Ihnen meine visuellen Beobachtungserlebnisse teilen kann. Ich wünsche Ihnen dabei viel Vergnügen bei Ihrer Entdeckungstour in meinen wahrhaft außerirdischen Fotogalerien!